"Die Saat" von Mario Schumann

"Die Saat" von Mario Schumann

Einst sah ich einen Vogel,
der flog im blauen Meer,
setzte man mir an einen Hobel,
stach in mich scharfen Speer.

Wie ich so lag und schaute,
blutend in das Himmelszelt,
lagen Steine auf meinem Haupte,
keimten Samen auf dem schwarzen Feld.

Man rodete schweigend meine Wälder,
ich konnte mich niemals wehren,
sammelte ich die Ähren meiner Felder,
hielt sie verborgen in dunklen Ehren.

Ein Bauer war ich,
der Früchte meiner stummen Wut,
ein Geier bin ich,
kreisend mit Augen von wilder Glut.

Wenn ich nach Hause gehe,
nehme ich wieder meinen Hammer,
baue still was ich zu gut verstehe,
weiter Mauern um des Zornes Kammer.

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